Homestudio einrichten: Nützliche Tipps für Dein Setup 2024 | heyhobby.net (2024)

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Offensichtlich bist Du mittlerweile in der nächsten Phase Deiner Musikalischen Karriere angelangt. Ein Homestudio soll her! Aber welcher Raum? Wie ist das mit der Akustik? Wo kommt das ganze Equipment im besten Fall hin? Was ist überhaupt ein Monitor Lautsprecher? und so weiter. Dieser Ratgeber wird Dir dabei helfen, das Dein erstes eigenes Homestudio zu einem vollen Erfolg wird.

Das Wichtigste in Kürze

  • Live End und Dead End ist ein nützliches Konzept für den Aufbau des ersten Homestudios
  • im Live End Schallreflektierende und im Dead End Schallabsorbierende Materialien anbringen → damit aber nicht übertreiben!
  • Bassfallen in den Ecken des Zimmers verhindern ‘Basswummern’
  • Beim Studiotisch gilt: Umso größer und stabiler, desto besser
  • Für die Studioproduktion bietet sich ein Kondensatormikrofon an (mit großer oder kleiner Membran)
  • Beim Aufstellen des Mikrofons auf gleichmäßige Schallabsorption von allen Seiten achten
  • Audio Interfaces sind die Schnittstelle eines jeden Homestudios und führen alles zusammen
  • Monitor Lautsprecher unterscheiden sich von herkömmlichen Hifi-Boxen und sind speziell für Mixing und Mastering ausgelegt, gleiches gilt für die Studiokopfhörer

Homestudio einrichten: Schritt für Schritt-Anleitung

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Zu Beginn drei grundlegende Schritte für den Anfang.

1. Welcher Raum zum Homestudio einrichten?

Da geht es los. Meistens besitzt Du nicht die Möglichkeit Dir ein extra Zimmer für das Homestudio herauszusuchen, deswegen muss es der Raum werden indem noch Platz ist. Falls Du zwischen mehreren Räumen wählen kannst gibt es ein paar Dinge die mit in deine Überlegungen einfließen sollten.

Generell kann gesagt werden: große Räume sind besser als kleine, Langgezogene Räume sind besser als Quadratische, Symmetrische besser als unsymmetrische und hohe Decken sind besser als niedrige.

Viele äußere Faktoren beeinflussen außerdem die Auswahl des Raumes. Beispielsweise kann es sein, das von außen wahnsinnig viele Geräusche auf den Raum einwirken, die dann wiederum zu großer Wahrscheinlichkeit Teil der Aufnahme werden. Beziehungsweise wäre es auch nicht vorteilhaft, wenn der Lautstärkeempfindliche Nachbar im Zimmer nebenan wohnt und alle fünf Minuten rüberkommt um sich zu beschweren.

Dann ist da noch die Frage des berüchtigten Raumklanges. Jedes Zimmer kann aufgrund des Aufbaus, der Beschaffenheit oder auch den Gegenständen einen anderen Raumklang annehmen. Dieser ist selbstverständlich maßgeblich für die Qualität der Gesangs-, oder Instrumentenaufnahme und sollte deshalb definitiv Teil Deiner Vorüberlegungen sein.

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Sehr viele Gegenstände in einem Homestudio wirken sich stark auf den Raumklang aus.

Um herauszufinden wo der Klang in Deinem potenziellen, neuen Homestudio am besten ist, existieren sogenannte Raummoden Rechner. Raummoden ist ein Fachbegriff aus der Akustik und beschreibt, wie sich stehende Schallwellen in einem geschlossenen Raum verhalten. Dadurch kannst Du auch herausfinden, wo die beste Abhörposition für Deine Produktion liegt. Dort sollte dann der Schreibtisch, samt technischen Schätzen platziert werden.

Tipp: Bevor Du den Rechner auspackst, schnapp Dir einen Kollegen und benutzt euer Gehör, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich der Sound an verschiedenen Stellen des Zimmers anhört. Vielleicht fallen euch dann schon Unterschiede auf die Ihr mit dem Rechner weiter untersuchen könnt.

Ein Kellerraum ist beispielsweise nicht der geeignetste Ort um ein Homestudio einzurichten. Die Raumakustik lässt normalerweise zu wünschen übrig, da viele Echos auf die Produktion einwirken werden. Bei einem solchen Szenario würde sich eine Booth anbieten. Quasi eine Art Gesangskabine bestückt mit Schallabsorbierenden Materialien um die Stimme deutlich voller und weniger blechern abzubilden.

Boden

Auch wenn Ich das persönlich nicht gedacht hätte. Teppich ist kein optimaler Boden für ein Homestudio. Der Teppich nutzt sich schnell ab und absorbiert hohe Frequenzen, tiefe jedoch nicht so effektiv. Ein harter Fliesen oder Holzboden funktioniert besser, da ein Teil der Reflexion im Raum aufrecht erhalten werden soll.

Es macht aber Sinn ein Stück Teppich vor dem Mikrofon und eventuell unter dem Studiotisch auszulegen, um Trittschall zu vermeiden. Ein Sänger bewegt sich gerne mal bei der Aufnahme und kleine Schritte willst Du im Hintergrund sicherlich nicht durchhören.

2. Akustik/ akustische Behandlung

Wie Du vielleicht schon mal gesehen hast, haben professionelle Tonstudios einen vom Mixing abgetrennten Aufnahmebereich. Bei Homestudios passiert alles in einem Raum: Writing, Mixing und Aufnahme. Da sollte nochmal ein scharfes Auge auf die Akustik geworfen werden.

Live End und Dead End

Wie genau Du das Studio einrichtest ist natürlich ganz allein Dein Ding aber lass mich Dich in folgendes Prinzip einweihen: Dort wo der Computer und die restliche Technik aufgebaut wird, ist das DEAD End. Dieser Teil wird mit Schallabsorbern ausgestattet. Hinten befindet sich das LIVE End welches schallreflektierende Materialien erhält und das DEAD End damit akustisch ‘unterstützt’.

Du hast dann einerseits die Chance den trockenen Sound des Dead Ends, oder auf der anderen den etwas weicheren des Live Ends in deine Produktion einfließen zu lassen.

Behandlung des Dead End’s

Wie bereits erwähnt werden hier Schallabsorber angebracht. Um jeden Frequenzbereich abdecken zu können, empfehlen sich Breitbandabsorber, die es auch gerne mit den tiefen Frequenzen aufnehmen. 10 bis 30 Zentimeter sollte dieser dick sein, während es besonders wichtig ist den Bereich hinter den Boxen zu bestücken. Auch seitlich und oberhalb Deiner Abhörposition ist es sinnvoll den Schall einzudämmen.

Das gängigste Material sind Akustikschaumstoffe, die Du in jedem Baumarkt für kleines Geld finden kannst, aber einen immensen Unterschied ausmachen. Ungefähr 30% der gesamten Dead End Fläche sollte man mindestens damit auskleiden. Breitband Absorber kannst Du auch selber bauen, dafür gibt es tausende Anleitungen online die für den Anfang eine verlässliche Lösung darstellen.

Tipp: Es gibt speziellen Sprüh- Schaumstoffkleber der sich perfekt für den Akustikschaumstoff eignet. Damit kannst Du die Flächen sogar später ohne Rückstände wieder von der Wand oder der Decke abziehen.

Behandlung des Live End’s

Nackte Wände sind suboptimal. Der Schall prallt davon ab und es entstehen Echos, die von der späteren Aufnahme fast nicht mehr zu entfernen sind. Deswegen kommen hier unregelmäßige Oberflächen zum Tragen, die den Schall in mehrere Richtungen streuen.

Die beste Option sind Diffusoren. Diese sind aber recht schwer selber herzustellen und zwingen Dich etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Doch es gibt auch kostengünstige Alternativen die den Job erfüllen.

Schnapp Dir beispielsweise ein Bücherregal, packe es voll mit Büchern (falls Du welche hast…) und ordne diese unregelmäßig an. Das sieht vielleicht etwas unordentlich aus aber hat einen starken Effekt. Eventuell spielst Du sowieso schon lange Gitarre und hast ein paar Modelle daheim. Die kannst Du unter anderem an der betroffenen Wand aufhängen um die Akustik merklich zu verbessern.

Bass Traps

Bass-Optimierung ist ein Aspekt der nochmal gesondert betrachtet werden kann, da sich tiefe Frequenzen vergleichsweise anders verhalten. Es ist fast nicht möglich starke Bass Resonanzen mit herkömmlichen Absorbern zu eliminieren. Dafür wurden gewisse Bass Fallen entwickelt. Diese werden meist in den Ecken des Homestudios angebracht, da sich die Energie des Basses da am intensivsten sammelt.

Das sogenannte ‘Basswummern’ kann sowohl im Dead, als auch im Live End auftreten weswegen Du Dich mit Bassfallen beschäftigen solltest. Wenn Du keine Bassfallen kaufen möchtest, existieren auch hier gewisse Alternativen. Zum Beispiel ein Sofa, Sessel oder andere große Möbelstücke können einiges an Bass Energie aufnehmen.

Vorsicht: Eine gute akustische Behandlung des Raumes ist sehr wichtig. Du solltest es aber mit den absorbierenden Elementen nicht übertreiben. Ein akustisch ‘toter’ Raum kann sich auf Gesangsaufnahmen negativ auswirken. Für reines Mixing und Mastering ist er allerdings perfekt.

3. Der richtige Studiotisch fürs Homestudio

Da kann ich gleich ein ganz großes Stichwort vorwegnehmen: Stabilität. Auf dem Tisch wird einiges an sündhaft teurer Technik Platz finden, die sicherlich nicht rumwackeln soll. Wenn Du das Geld dafür hast lautet die Empfehlung, investiere in einen dafür konzipierten Studiotisch. Der Preis beginnt jedoch bei 600 Euro und steigt bis weit in die Tausend.

Natürlich findest Du aber auch einen massiven Tisch im Möbelhaus Deines Vertrauens mit vier Beinen und einem stabilen Stand. Gerade wenn Du zum ersten mal ein Homestudio einrichtest macht es logischerweise mehr Sinn, erstmal auf das teure Modell zu verzichten.

Welches Mikrofon?

Die zwei großen Kategorien in die Mikrofone eingeordnet werden sind Dynamische und Kondensatormikrofone. Kondensatormikrofone sind dabei eher für die Nutzung innerhalb eines Homestudios ausgelegt. Bezogen auf den Sound arbeitet ein Kondensatormikrofon hochwertiger und detaillierter.

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Die Ursprünge des Kondensatormikrofons gehen bis ins Jahr 1861 zurück.

Dynamische wirst Du bei vielen Live Veranstaltungen antreffen. Das Rückkopplungs Vermögen ist deutlich geringer, was bei Orten mit vielen Umgebungsgeräuschen wichtig ist. Deswegen werden Dynamische Mikrofone auch gerne als Bühnenmikros bezeichnet.

Nochmal zurück zum Studio Mikrofon. Möchtest Du hauptsächlich Solo Gesang oder Soloinstrumente aufnehmen ist ein Kondensatormikrofon mit großer Membran die beste Wahl. Welche mit kleiner Membran sind bei Aufnahmen von Chören oder Ensembles die effektivere Lösung. Es kommt also ganz auf Deine Ambitionen an.

Neben der Art des Mikrofons gibt es Produkte die Vibrationen und störende Geräusche limitieren. Zubehör welches die Qualität des Recordings anheben sind folgende:

  • Mikrofonstativ
  • Popschutz
  • Mikrofonspinne

Wo stelle ich das Mikrofon auf?

Eine weitere Sache die Dir überlassen ist. Im Dead End wird sich die Stimme sehr sauber und detailliert anhören. Im Live End etwas weicher und voller. Alles eine Frage Deiner persönlichen Präferenz und der Qualität des Klangs im Raum. Das Mikrofon sollte nur von allen Seiten gleich stark abgeschirmt sein, sodass nicht eine Seite stärker oder schwächer absorbiert wird.

Audio Interface: Das Herzstück des Homestudios

Ein Audio Interface ist die Schnittstelle des Homestudios in der alle Signale zusammenkommen. Es besitzt verschiedene Anschlüsse an die Instrumente, Mikrofone oder Monitorboxen angeschlossen werden können.

In den meisten Fällen sind die kleinen Helfer sogar notwendig um XLR Mikrofone überhaupt benutzen zu können. Nur so erhält das Aufnahmegerät die benötigte Phantomspeisung, ohne die sonst nichts läuft. Meistens wird das Interface über USB an den Computer angeschlossen und ist direkt einsatzbereit. Nur noch in der Software unter den Einstellungen als Eingangs und Ausgangsgerät auswählen und los geht’s.

Das Hauptkriterium bei einem Kauf ist die Anzahl der Anschlüsse. Du solltest Dir also vorher überlegen wie viele Mikros oder Instrumente Du gleichzeitig anschließen möchtest. Diese Fragen können Dir dabei helfen ein qualitativ geeignetes Audio Interface zu finden.

  • Ist die Größe und Bauform ein Faktor für mein Homestudio?
  • Welche Austattung ist für mich essenziell? (Kopfhörerausgänge, Phantomspannung etc.)
  • Welche DAW oder Zusatzpakete sind im Angebot integriert und liefern einen Mehrwert?

Es kann auch sein das du gar kein Interface benötigst. Hauptsächlich speist die Schnittstelle das Mikrofon aber verwendest Du ein reines USB Mikrofon ist das Audio Interface bereits integriert.

Monitor Lautsprecher fürs Homestudio finden

Studio Monitore sind kein essenzieller Kauf um ein Homestudio betreiben zu können. Das Abmischen der Tracks kann auch ohne Probleme über Kopfhörer geregelt werden. Manchmal ist es aber schon schön zu hören, wie sich die Produktion auf Lautsprechern verhält und ob auch darüber noch alles sauber und Störungsfrei klingt.

Was sind Monitor Lautsprecher?

Zum Abhören oder Abmischen von Musik werden andere Lautsprecher verwendet als zum reinen Abspielen. Bist Du Produzent, brauchst Du die ganze Wahrheit. Damit meine ich das auch das kleinste Störgeräusch hörbar sein sollte. Nichts ist peinlicher als den Kollegen einen neuen Beat zu zeigen der plötzlich kratzt oder sich verzerrt anhört. Gut, es gibt schon deutlich peinlichere Sachen, aber die Musiker wissen was ich meine .

Jemand mit Hifi-Boxen will die Musik genießen. Da geht es nur um das abspielen und hören der Musik und nicht darum Störgeräusche zu beheben.

Wie müssen Monitor Lautsprecher positioniert werden?

Das sieht jeder Produzent meist ein bisschen anders. Generell haben sich aber zwei grundlegende Regeln herauskristallisiert.

  1. die beiden Studioboxen (Monitore) sollen zusammen mit dem Kopf ein gleichseitiges Dreieck bilden. Jedes Studio klingt zwar anders, aber das Dreieck ist der Standard zwischen zu breit und zu nah.
  2. die Monitore sollten immer direkt den Kopf anvisieren da sich höhere Frequenzen anders verhalten als tiefe. Ist der Lautsprecher auf Dich gerichtet ist das Klangbild kräftiger, da alle Frequenzgänge zusammenspielen.

Wenn Du das Homestudio einrichtest, variiere einfach ein bisschen mit den Positionen. Schau was für Dein Gehör und den Raum am besten klingt. Eine weitere Sache auf die noch geachtet werden sollte, ist die Boxen mit genügend Abstand zur Wand aufzustellen. Tiefe Frequenzen breiten sich überall hin aus, wirken auf die Wand ein und werden dadurch stark reflektiert. Ungefähr 30 bis 60 Zentimeter Entfernung zur Wand ist dabei ein guter Richtwert.

Keyboard & Controller fürs Homestudio

Ich kenne einige Künstler die zur Produktion ihrer Musik nichts weiter brauchen als ein Computer und eine Maus. Keyboards und Controller mit Pads wirken sich jedoch sehr positiv auf den Workflow aus.

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Die Midi-Geräte können jedes einzelne Instrument laden und abspielen.

Midi Keyboard

Das Midi Keyboard erzeugt selbst keine Klänge. Es ist eine Steuereinheit für elektronische Instrumenten die über eine software geladen werden. Midi beschreibt dabei die Technik der Datenübertragung und ist eine digitale Schnittstelle für die Musikinstrumente.

Die Keyboards sind in sehr unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. So existieren Modelle mit 25 bis zu 49 Tasten und anderen Spezifikationen wie beispielsweise Mini Keyboards die nur das Nötigste an Funktionen abdecken.

Midi Controller mit anschlagdynamischen Pads

Es ist die gleiche Funktionsweise wie bei einem Midi Keyboard nur drückst Du keine Klaviertasten sondern spezielle Pads. Gewisse Produzenten bevorzugen solche Controller, andere arbeiten lieber mit einem Mix aus beiden. Besonders Künstler im Hip Hop Bereich vertrauen beim Erstellen der Drums den anschlagdynamischen Pads.

Studiokopfhörer für Recording, Mixing & Co

Hier kommen wir zum nächsten Produkt das speziell für die Studioproduktion ausgelegt ist. Solche Modelle werden häufig und in professioneller Art und Weise benutzt um Musik zu Mixen und Mastern. Die Auswahl ist dabei ziemlich groß weswegen Du eine gewisse Vorstellung haben solltest wie diese genau verwendet werden sollen.

Erstmal ist es interessant dass der Sänger den Du eventuell aufnimmst eine andere Variante der Studio Kopfhörer benötigt. Nämlich die Monitor Kopfhörer. Diese haben eine geschlossene Bauart, die den Sound nach außen nicht durchdringen lässt. Das verhindert, dass der Beat im Hintergrund zu laut auf die Aufnahme drückt.

Das Gegenstück zu den Monitor Kopfhörern sind die bereits angesprochenen Mixing Kopfhörer. Die braucht der Produzent zum Bearbeiten, Angleichen und Mixen der Tonspuren. Dabei sind klangtechnische Details von hoher Wichtigkeit, um dem künstler das qualitativ beste Ergebnis präsentieren zu können.

Es gibt aber auch Allround Modelle, die beides beherrschen. Besonders Einsteiger werden damit am meisten Spaß haben und der Geldbeutel freut sich auch. Überzeuge Dich außerdem vom Tragekomfort. Solche Kopfhörer pressen gut und gerne mehrere Stunden auf Kopf und Ohren. Schmerzen sollten nicht auf Deinen kreativen Prozess einwirken.

Computer und DAW

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Ein Computer ist theoretisch alles was Du zum produzieren brauchst, solange die notwendige software vorhanden ist.

Mac oder PC?

Wahrscheinlich besitzt Du schon einen Computer um Musik zu produzieren und die Frage stellt sich nicht mehr. Deswegen möchte ich auch nur eine Sache anmerken: Wenn Dir die Performance und individuelle Einstellungen wichtig sind ist der PC die bessere Option. Legst du großen Wert auf Sicherheit in einem stimmigen System dann nutze Mac. Es bleibt aber natürlich absolute Geschmackssache womit Du besser zurecht kommst.

Welche Digital Audio Workstation (DAW) ist für mich die Beste?

Schwer zu prognostizieren mit welcher Du am flüssigsten arbeiten kannst, aber in der folgenden Tabelle findest du drei der beliebtesten in zusammengefasster Form:

AbletonFL StudioLogic Pro
Ableton Live ist besonders im Bühnenbereich ein sehr beliebtes Werkzeug der Musikproduktion. Ausgelegt für windows und Mac eignet es sich aber auch gut für Studio Produktionen. VST Plugins lassen sich problemlos installieren und die software ist kompatible mit zahlreichen Midi Controllern. Es ist zwar recht teuer aber selbst ohne Plugins hat Ableton eine riesen Bibliothek an Effekten und Sounds.Als Produkt der belgischen Firma
Image Line wurde FL Studios bereits 1997 vorgestellt. Jedoch kam erst 2019 die erste Version für Mac Nutzer. Die Funktionen sind ähnlich wie bei Ableton wo Clips positioniert, geschnitten, verzerrt usw. werden können was unendliche Möglichkeiten bietet. Die sogenannte ASIO Fähigkeit kann Instrumente latenzfrei abspielen (vorausgesetzt der Treiber/Soundkarte ist ASIO kompatibel).
Logic Pro ist eine Software von Apple die sogar noch länger existiert als FL Studio. Es unterscheidet Midi, Audio, Film, Plugin und Mischpult Automationsspuren und wird als sehr benutzerfreundlich beschrieben. Im Vergleich preislich günstig lässt die mitgelieferte Sammlung an Instrumenten, Effekten, Loops und Samples jedes Produzenten Herz höher schlagen.

Empfehlung: Im Endeffekt gibt es von jeder DAW kostenlose Testversionen. So kannst Du Dich durch verschiedene Softwares durchprobieren bis Du die beste entdeckt hast. Konzentriere Dich aber auf eine. Es wird einige Zeit in Anspruch nehmen eine DAW komplett zu verstehen und meistern.

Anderes Zubehör

In diesem Abschnitt möchte ich Dir kurz nicht essenzielles Zubehör vorstellen das Du für Dein Homestudio verwenden kannst.

Zusätzlicher Bildschirm

Probier es einmal aus und ich kann Dir versprechen dass Du nie wieder was anderes willst. Es ist einfach wahnsinnig praktisch einen extra Bildschirm zur Verfügung zu haben. Auf der einen Seite liegen die Arrangement Spuren und auf der anderen die Regler der Spuren. Dadurch bekommt der Produzent einen ganz anderen Überblick über seine session und kann deutlich größere Teile überblicken.

Headphone Amps – Kopfhörer Verstärker

Ein solcher Verstärker intensiviert nicht nur die Lautstärke sondern verpasst dem Sound nochmal eine gewisse Wärme. Die Realität ist aber, dass die meisten Leute keinen Kopfhörer Verstärker benötigen. Gute Studio Kopfhörer besitzen bereits eine ausreichende Ausgangslautstärke die nicht zusätzlich erhöht werden muss.

Reflexionsschirm

Das ist eine meist schirmförmige Abschirmung die hinter dem Mikrofon platziert wird. Diese bestehen normalerweise aus Aluminium und sind mit Schaumstoff ausgekleidet. Somit wird Dir eine schnelle Lösung angeboten um die Qualität des Recordings maßgeblich zu verbessern.

Damit kommen wir nochmal kurz zurück zur Akustischen Behandlung. Ein Reflexionsschirm lohnt sich wenn die Akustik im Raum zu wünschen übrig lässt und du kein Geld für Absorber und Reflektoren ausgeben möchtest. Reflexionsschirme bekommst Du ab 30 Euro was, bezogen auf die Verbesserung der Aufnahme, nicht viel Geld darstellt.

Isolierte Mini-Gesangskabine

Falls die Raumakustik bei Gesangsaufnahmen deinen Ansprüchen nicht gerecht werden, der Reflexionsschirm als Absorber nicht ausreicht und du keinen Platz hast, eine separate isolierte Gesangskabine zu bauen, hast du die Möglichkeit eine isolierte Mini-Gesangskabine zu kaufen. Eine solche Mini-Gesangsbox ist so kompakt, das lediglich der Kopf und das Mikrofon in das Innere der Kabine passen und schützt mit einer Schalldämmung von -35 dB optimal vor unerwünschtem Raumklang und Klangfärbung. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Mini-Gesangskabinen, die u.A. von Isovox hergestellt werden, mobil transportiert werden können.

Mischpult

Hier gilt gleiches wie beim Kopfhörer Verstärker. Nicht jeder braucht für die Produktion ein Mischpult. Der Computer zusammen mit einem audio Interface lässt fast keine Wünsche offen. Ein Mischpult wird bei größeren, aufwendigen Produktionen interessant wo einem eventuell sogar die Zeit im Nacken sitzt. Das Mixing und Mastering kann durch die vielen Regler des Mischpults schneller abgeschlossen werden. Für Einsteiger macht das am Anfang eher wenig Sinn.

Alles weitere rund um das Thema Mischpult findest Du in unserem Mischpult-Test.

Fazit – Finale Checkliste

Wie sich der Produzent das Studio aufbaut ist jedem selbst überlassen. Es muss für Dich am besten funktionieren und es existieren auch zahlreiche Möglichkeiten einen akustisch ungeeigneten Raum nutzbar zu machen. Hier nochmal ein paar Punkte auf die Du bei der Einrichtung achten kannst:

  • Der Raum Deines Studios sollte möglichst groß sein.
  • Bei Räumen mit ganz schlechter Akustik (Keller) über den Bau einer Kabine nachdenken.
  • Du benötigst eine gute Mischung aus Schallabsorbierenden und reflektierenden Elementen.
  • Besorg einen Tisch mit genügend Auflagefläche, je nachdem wie viel Equipment Du verwendest. Lieber etwas zu groß als eng und quetschend.
  • Monitor Lautsprecher sollten so aufgestellt werden, das sie zusammen mit Deinem Kopf ein gleichseitiges Dreieck bilden und direkt auf Dich gerichtet sind
  • Wo Du das Mikrofon aufstellst ist Dir überlassen aber achte auf eine gleichmäßige Absorption des Schalls
  • ein wenig Teppich vor dem Mikrofon verhindert Trittschall des Künstlers

Weiterführende Links und Recherchequellen

Der Ultimative Guide zur akustischen Behandlung Deines Homestudios

Gesangskabine, Sprachkabine, Schallkabine im Eigenbau

7 Tipps für bessere Vocal-Aufnahmen

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Job: Technology Engineer

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